Wie klimaschonend ist ein Messebesuch im Vergleich zu Einzelreisen? Diese Frage will die Koelnmesse künftig mit konkreten Zahlen belegen – und zwar individuell für jeden Besucher. Möglich macht das die eigens entwickelte Webanwendung Cheq, die seit Oktober 2025 bei der Leitmesse Anuga im Pilotversuch zum Einsatz kommt.
Cheq berechnet, welche CO₂-Emissionen durch die gebündelten Geschäftskontakte auf einer Messe gegenüber mehreren Einzelreisen eingespart werden. Grundlage ist eine Branchenstudie des Auma, laut der ein B2B-Messebesuch durchschnittlich fünf Dienstreisen ersetzt – bei internationalen Teilnehmenden sogar bis zu acht. Damit liefert Cheq einen neuen, datenbasierten Blick auf die Klimawirkung von Messen.
„Mit Cheq machen wir den ökologischen Mehrwert eines Messebesuchs nicht nur messbar, sondern persönlich greifbar“, sagt Prof. Dr. Christian Glasmacher, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensentwicklung und Sustainability der Koelnmesse. Die App vergleicht den CO₂-Fußabdruck der eigenen Anreise mit den Emissionen, die durch entfallene Einzelreisen eingespart wurden. Dafür wählen die Messegäste Startpunkt, Verkehrsmittel sowie die vor Ort besuchten Aussteller aus. Die Nutzung ist anonym und kostenlos.
Nach ersten Tests bei der spoga+gafa und der Kind + Jugend kommt Cheq bei der Anuga 2025 erstmals im großen Stil zum Einsatz. Mit rund 140.000 Besuchenden aus aller Welt bietet die Messe ideale Voraussetzungen, um die Anwendung breit zu testen. Durch den hohen Anteil internationaler Gäste ist das Substitutionspotenzial besonders groß.
Cheq ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Koelnmesse. Das Unternehmen will seine Energieversorgung bis 2028 komplett auf fossilfreie Technologien umstellen. Maßnahmen wie die Förderung klimafreundlicher Mobilität, der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur oder smarte Logistiksysteme wie eSlot und die Routing-App Nunav sollen auch die indirekten Emissionen (Scope 3) senken.
Quelle: www.blachreport.de
Abbildung: Gelände der Koelnmesse (Foto: Koelnmesse, Hans Blossey)