Was bei den Frauen erfreulich ist, ist bei den Älteren eher unerfreulich: Ganz offensichtlich hat man es in dieser Szene – hart ausgedrückt! – mit einer gewissen Form von Altersdiskriminierung zu tun. Gerade die Belegschaft in den Agenturen ist der Befragung zufolge nämlich relativ jung: 80 % der Mitarbeitenden sind nicht älter als 44 Jahre, die Hälfte sogar nur maximal 34 Jahre alt. Die wenigen Älteren sind in der Regel Führungskräfte. 15 % der Beschäftigten werden angeblich aufgrund ihres Alters benachteiligt, wobei 30-39 jährige Frauen von Altersdiskriminierung fast dreimal so stark betroffen sein sollen wie Männer.
Ein höheres Alter ist für beide Geschlechter das größte Karriere-Hindernis in der Branche
Gut 60 % der Erwerbstätigen in der Kommunikations- und Marketingbranche hätten noch keine Diskriminierung aufgrund ihrer Person erlebt. Positiv anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass gut 60 % der Befragten angeben, noch keine Diskriminierung erlebt zu haben. Benachteiligungen aufgrund sexueller Orientierung werden hingegen selten moniert
Die Gehaltsunterschiede sind und bleiben allerdings ein Dauerthema und liegen aktuell bei sieben bis acht Prozent. „Durch den Aufstieg von Frauen in die Führungsetagen findet auch ein Generationswechsel statt, der die Gehaltsgefüge verändert. Gleichwohl brauchen wir weiterhin große Aufmerksamkeit für die strukturellen Hindernisse auf dem Weg zu echter Gleichstellung, noch mehr Bewusstsein für unbewusste Denkmuster, noch mehr Transparenz und ein langfristiges Commitment für einen echten und nachhaltigen Wandel“, sagt Laura Schlotthauer, GWA-Vorständin für das Ressort Diversity, Equity & Inclusion.
Die Mehrzahl der Mitarbeitenden in der Kommunikations- und Marketingbranche ist mit dem Umgang der Arbeitgeber in punkto Vielfalt und Gleichstellung generell recht zufrieden. Bei Agenturen fällt die Zufriedenheit etwas geringer aus.
Autor: Hans Jürgen Heinrich
Bildquelle: GWA