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Was fürs Jury-Auge

Geschrieben am 29. Juli 2019.
Veröffentlicht in Allgemein.

Boris BanozicJürgen ZellerMit IF Design Award Ausgezeichnete Scenografie von Architekt Boris Banozic, dokumentiert von Fotograf Jürgen Zeller - Copyright: Boris Banozic/Jürgen ZellerUnsere Wahrnehmung verändert sich. Das Visuelle erhält eine immer stärkere Bedeutung. Entsprechend sollte man die Award-Einreichung inszenieren. Das setzt aber eine gute Dokumentation voraus.

Als Literaturwissenschaftler und Philosoph ist Text meine eigentliche Domäne. Aber in allen Sphären der Gesellschaft, auch der Live-Kommunikation, erhält das Visuelle eine immer stärkere Bedeutung und gleichzeitig nimmt die Aufmerksamkeitsspanne für lange oder komplexe Texte ab. Wer mit klaren  und schnell erschließbaren Bildern kommuniziert, ist eindeutig im Vorteil.

Bei einer Award-Jury gilt es zunächst Aufmerksamkeit in einem starken Wettbewerbsumfeld zu gewinnen. Obwohl jeder Wettbewerb eine leicht bis deutlich andere Mechanik hat, mit anderen Kategorien und Kriterien, gibt es eine Konstante: In den ersten 15 Sekunden entscheidet es sich in der Regel, ob man als Jurorin oder Juror an dem Projekt interessiert und  bereit ist, sich danach auch intellektuell mit dem zu beurteilenden Projekt auseinanderzusetzen. Das gelingt natürlich durch gute Bilder, ob Fotos oder Videos. Aber die muss man erst mal haben.

Diese Bilder muss man planen, aber nicht nur organisatorisch, sondern auch konzeptionell. Anders als bei der Kunst- und Theaterkritik, wird die Jury immer nur ein medial aufbereitetes Projekt sehen. Denn in der Regel haben Juroren keine Chance Teilnehmer des eingereichten Events oder Besucher des Messestandes zu sein.

Wenn es auf die Idee ankommt, muss sie auch sichtbar sein. Da kommt man um ein eigenes Team nicht herum, selbst wenn der Kunde eine Dokumentation für sich beauftragt hat. Die Interessen an den Bildinhalten und Bildaussagen sind zu unterschiedlich. Das Portrait des CEOs am Rednerpult oder der wichtigste Kunde bei Standcatering zeigen nicht die Ideen und das Konzept.

Zeit und Geld werden, neben der Aufmerksamkeit, immer knapper. Nicht nur trotzdem, sondern gerade deswegen sollte das spezielle Dokuteam oder der Fotograf frühzeitig gebrieft werden. Sie müssen das Konzept verstehen und erfahren, auf welche Bilder es ankommt.

Bei Events ist es wichtig, dass der Fotograf oder das Videoteam mindestens auch an der Generalprobe teilnehmen. Nur dann wissen sie, wann die entscheidenden Momente sind.
Messestände und Ausstellungen sind per se nicht flüchtig und damit natürlich einfacher einzufangen. Ohne störende Besucher im Bild und mit kontrollierten Lichtbedingungen, entstehen die perfekten Beautyshots.

Viele Jurymitglieder sind erfahren und lassen sich durch perfekte Bilder, Effekte und Schnitt nicht beeindrucken. Deshalb ist es immer auch wichtig zu zeigen, dass die Kommunikation, um die es schließlich geht, auch tatsächlich funktioniert hat.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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