Fast lautlos schweben sie am Himmel und formieren sich wie Vogelschwärme. Die zivile Variante der unbemannten Fluggeräte hat die Live- Kommunikation erreicht. Besonders bei Großevents mit hohen medialen Reichweiten erobern sie immer öfter den nächtlichen Luftraum mit spektakulären Lightshows.
Man darf gespannt sein, ob sie im Juni in Moskau auch ihre friedliche Mission verrichten. Bei den Olympischen Spielen von Pyeongchang taten sie ihren computergesteuerten Dienst bei den Siegerehrungen. Auch für die Eröffnungsfeier waren sie vorgesehen. Aber die extremen Windbedingungen führten dazu, dass die Flugkörper am Boden blieben und eine Einspielung der Generalprobe gezeigt wurde. Dabei waren die 1.200 synchronisierten und choreografierten Intel® Shooting Star™ Drohnen mit ihren LED-Lichtern nicht nur der erste olympische, sondern ein glatter Weltrekord.
VOK DAMS und die Performance-Gruppe Arctcore eine Kameradrohne beim Zukunftskongress ContractFuture 2030 des Initiativkreis Ruhr im Einsatz. Sie flog im Raum und lieferte Live-Bilder. Das war alles noch sehr pixelig, aber damals - trotz der Anwesenheit der Bundeskanzlerin - möglich und visionär.
Bei der Ars Electronica 2006 in Linz sah ich die erste Drohne, die als „Protagonist“ einer Kunstaktion eingesetzt wurde. Ein Jahr später hatten wir, das Team von2012 ging ein Video viral steil. Das Projekt Meet Your Creator war ein Showcase von Saatchi&Saatchi, bei dem 16 Drohnen von KMel Robotics erstmalig mit Licht in der Luft tanzten, damals noch indoor und über Spiegel gelöst, - vielleicht auch eine der ersten Live-Campaigns.
Aber auch das Ars Electronica Futurelab beschäftigt sich weiter mit Drohnen, LED-Licht und Software. Die Idee: Quadrocopter (Drohnen) als Pixel im Raum als Teil einer dreidimensionalen Choreographie einzusetzen. Zur Steuerung diente eine Software, die mit den fliegenden Leuchten verbunden ist. Aus den übermittelten GPS-Daten errechnet die Bodenstation die Flugbahnen und kann die Drohnen hoch präzise auf Kurs halten. Ebenfalls in 2012 flogen 49 Drohnen in einer Outdoor-Formation. So entstanden in Zusammenarbeit mit Intel® schließlich die SPAXELS®, von denen dann 2016 100 anlässlich des jährlichen Linzer Festivals Klangwolke bei der legendären Open-Air-Performance über die nächtliche Donau schwebten.
300, 500, 1.200: Inzwischen jagt ein Rekord den nächsten und die LED-Drohnenschwärme sind bei den Mega-Events von Superbowl zu Olympia nicht mehr wegzudenken. Intel® selbst bietet die Dienstleistung an, den Nachthimmel durch eine Lichtshow mit perfekter Choreografie für Hunderte von Flugdrohnen zu erleuchten und Logos oder Botschaften auf diese Weise zu inszenieren, - wenn der Wind mitspielt.
Spannend, wie der reale Raum durch reale „Pixel“ erobert wird. Parallel zu den Drohnen, haben sich nämlich kinetisch gesteuerten LED-Körper entwickelt. Aber das ist ein anderes Thema.
Autor: Stephan Schäfer-Mehdi