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- Technik -

Personalisierung und Individualisierung

Geschrieben am 12. Februar 2019.
Veröffentlicht in Technik.

Depositphotos 140661436 m 2015Quelle: DepositphotosMachine-Learning und Big Data sind beides Voraussetzungen für viele neue mögliche Anwendungen in der Live-Kommunikation. Die Individualisierung und Personalisierung sind dabei sicherlich die konkretesten Anwendungen.

Das Einscannen von Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zum Entsperren von Smartphone und Handy sind heute schon Realität. Die dazugehörigen Algorithmen sind bei letzterer sicher nicht unkomplex. Beim Erkennen des richtigen Users ist ein Fehler unangenehm, aber nicht fatal. Beim automatischen Abgleich von Passanten mit Fahndungsaufrufen, der in anderen Ländern schon eingesetzt wird, sind die Folgen gravierender, vom Datenschutz ganz zu schwiegen. Die Technologie wird aber immer zuverlässiger und ist eben keine Science-Fiction mehr. Q und der Geheimdienst Ihrer Majestät lassen grüßen. Im Registrierungsprozesses eines Events und bei der Zugangskontrolle wird die Anwendung Alltag, wenn das Verfahren effizienter ist, als die bisherigen Tools. Und das ist es dann heute schon oder in naher Zukunft bei großen Menschenmengen.

Natürlich kann  die Gesichtserkennung auch kommunikativer Ausgangspunkt sein, um nach der Identifizierung in Interaktion zu treten. Dazu braucht es nicht zwingend eine Aktivierung durch den Gast, dass er ein Bild zu Verfügung stellt. Noch ist es zwar Zukunftsmusik, dass ein System das Gesicht mit Bildern aus Social Media und den schier unerschöpflichen Tiefen des Internets abgleicht, Merkmale überprüft und einen Menschen treffsicher identifiziert. Hier stellen sich ganz viele Datenschutzfragen, aber die technischen Fragen sind wahrscheinlich heute schon weitestgehend beantwortet.

Depositphotos 12429633 m 2015 1 HandsQuelle: DepositphotosSpannend wird es kommunikativ, wenn dann der Interaktionsfaden geknüpft wird und sich wie ein Ariadnefaden durch das individuelle Labyrinth des Gastes, Besuchers oder Teilnehmers spinnt. Was jetzt noch vergleichsweise unelegant über RSS-Feeds oder WhatsApp verteilt wird, ist zukünftig auf den Punkt genau und höchst individuell möglich. Da gibt es auch eine Menge negative Implikationen. Was ist mit den so gewonnen Informationen? Für wen sind sie zugänglich und was passiert damit?

Aber es gibt auch positive Seiten. Nach einer Tagung können Informations- oder Lernprofile erstellt werden, die nicht mehr pauschal Sender-Empfänger-bestimmt sind, sondern kombiniert mit eLearningtools jedem Teilnehmer einen klaren Nutzen verschaffen. Individualisierung, im Sinne von einem ganz persönlichen Programm, das zeitlich aber auf die physische Anwesenheit bei einem Event beschränkt ist, greift viel zu kurz. Die Zuweisung eines Workshops oder Programms durch KI ist trivial. Und die Möglichkeiten der Individualisierung widersprechen im Extrem sogar dem Charakter eines gemeinschaftlichen Erlebnisses. Deshalb müssen wir die „Personalisierung“ über den einzelnen Event hinausdenken, dann macht der Einsatz von KI, Big Data und individueller Interaktion eines nicht so fernen Tages Sinn. Informationsvermittlung und Lernen sind häufige Kommunikationsaufgaben von Livekommunikation. Aus dem Machine Learning der Computer wird so „Deep Learning“ für Menschen.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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