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Wie man bei Events positive Fußabdrücke in der Zieldestination hinterlässt

Geschrieben am 28. August 2023.
Veröffentlicht in Location.
Wie man bei Events positive Fußabdrücke in der Zieldestination hinterlässt

Das Ziel 11 für nachhaltige Entwicklung mit dem Titel „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ ist eines von 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegt wurden. Zum Erreichen dieser Sustainable Development Goals können auch Eventschaffende Sinnvolles beitragen. Sabine Böhling (Alumna der Hochschule Fresenius, Beraterin, Trainerin und Dozentin rund um die Themen Nachhaltigkeit und CSR) und Stefan Lohmann (Gründer von Sustainable Event Solutions) haben sich Gedanken gemacht und einen sehr hilfreichen Leitfaden im Sinne einer 360°-Vorgehensweise entwickelt. Hinzu kommen kreative Ideen für die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Eventlern.

Hier die Tipps im Einzelnen:

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, um die Bedürfnisse vor Ort mit denen der Betreiber und Veranstaltungen in Einklang zu bringen, etwa um die Belastung der öffentlichen Dienste zu Spitzenzeiten zu verringern

Begrenzung der maximalen Teilnehmerzahl während der touristischen Hochsaison, um die städtischen Kapazitäten nicht zu überlasten.

Bewusstseinsbildung: Eventplanende können eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung von Teilnehmern, Dienstleistern und Stakeholdern für nachhaltige Praktiken spielen. Dies kann durch die Bereitstellung von Informationen über nachhaltige Initiativen, die Organisation von Workshops oder die Integration von Nachhaltigkeitsbotschaften in die Veranstaltungskommunikation erfolgen.

Gemeinschaftliche Integration: Eventplanende können sich dafür einsetzen, lokale Gemeinschaften in den Veranstaltungsprozess einzubeziehen. Dies kann die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, Künstlern und Gemeinschafts-organisationen beinhalten, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und die kulturelle Vielfalt zu fördern.

Mobilität: Eventplanende können den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln fördern und nachhaltige Transportmöglichkeiten anbieten. Das kann die Bereitstellung von Shuttle-Bussen, Leihfahrrädern, die Nutzung von Fahrradparkplätzen oder die Förderung von Fahrgemeinschaften beinhalten. Auch die Bereitstellung von Elektrofahrdiensten oder Elektroladestationen ist ein wichtiger Punkt, ebenso wie das Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn.

Nachhaltige Veranstaltungsorte: Eventplanende können nach Veranstaltungsorten suchen, die nachhaltige Praktiken implementiert haben. Dies kann bedeuten, dass der Veranstaltungsort über energieeffiziente Technologien verfügt, umweltfreundliche Baustandards erfüllt oder Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln bietet.

Nachhaltige Beschaffung: Eventplanende können nachhaltige Beschaffungspraktiken einführen, indem sie lokale Dienstleister auswählen, die umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das kann die Auswahl von Caterern, die lokale, biologische oder fair gehandelte Lebensmittel verwenden oder die Verwendung von recyceltem oder wiederverwendbarem Veranstaltungsmaterial umfassen.

Energieeffizienz: Eventplanende können darauf achten, dass während der Veranstaltung Energie effizient genutzt wird. Dies kann durch die Verwendung energieeffizienter Beleuchtung, erneuerbarer Energien oder den Einsatz von Technologien zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs erreicht werden.

Abfallmanagement: Durch die Implementierung eines effektiven Abfallmanagementsystems können Eventplanende die Menge an Abfall reduzieren. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Recycling-möglichkeiten für Teilnehmende, die Verwendung von wiederverwendbaren oder recycelbaren Materialien und die Minimierung von Einwegprodukten.

Demonstrationsprojekte: Veranstaltungen können als Schaufenster für nachhaltige und inklusive städtische Projekte dienen. Durch die Präsentation von Fallbeispielen und Erfolgsgeschichten können Veranstaltungen zeigen, wie nachhaltige Prinzipien in der Praxis angewendet werden können. Dies kann die Einführung von nachhaltiger Infrastruktur, umweltfreundlichen Transportlösungen, grünen öffentlichen Räumen oder sozialen Wohnprojekten umfassen.

Veranstaltungen können Möglichkeiten bieten, bewährte Verfahren und Erfahrungen im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung auszutauschen. Durch Panels, Fallstudien und Diskussionsforen können Experten, Praktiker und Stakeholder ihr Wissen teilen und voneinander lernen, um nachhaltige Lösungen für städtische Siedlungen zu fördern.

Veranstaltungen können Plattformen bieten, um das Bewusstsein für nachhaltige städtische Entwicklung zu schärfen und Wissen über nachhaltige Planung und Praktiken zu vermitteln. Durch Workshops, Vorträge, Diskussionen und Informationsstände können Teilnehmer über nachhaltige Stadtplanung, grüne Infrastruktur, Energieeffizienz, Mobilität und andere relevante Themen informiert werden.

Grüne Stadtführung: Eine geführte Tour durch eine Stadt, die sich auf nachhaltige Aspekte der Stadtentwicklung konzentriert. Dies kann die Besichtigung von grünen Parks, energieeffizienten Gebäuden, nachhaltigen Verkehrssystemen und anderen umweltfreundlichen Initiativen umfassen. Die Führung bietet Informationen und Bildung über nachhaltige Städte und sensibilisiert die Teilnehmer für die Bedeutung der nachhaltigen Stadtentwicklung.

Nachhaltigkeit erlebbar machen: Events erreichen Millionen von Menschen. Um einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern, gibt es nichts Effektiveres als nachhaltige Lösungen für Gäste, aber auch die Menschen vor Ort erlebbar zu machen. Es ist sinnvoll, mit einem Firmenevent oder Festival einen positiven Eindruck zu hinterlassen und somit einen Mehrwert für die Destination zu bieten. Das erhöht die Akzeptanz vor Ort und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Eine Verbindung zur Destination und den Menschen vor Ort zu schaffen, wirkt sich positiv aus und erhöht die Reichweite und Beliebtheit.

Nachhaltiges Straßenfest: Ein Straßenfest, das sich auf Nachhaltigkeit und grüne Initiativen konzentriert. Es kann lokale Händler und Lieferanten einbeziehen, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das Fest kann Informations-stände, Workshops, Live-Musik und Aktivitäten für Kinder umfassen, um die Bedeutung nachhaltiger Praktiken in städtischen Gemeinschaften zu vermitteln.

Nachhaltige Events als treibende Kraft und als Förderung der lokalen Wirtschaft und Infrastruktur verstehen. Nachhaltige Veranstaltungen können ihren positiven Einfluss nutzen, um eine Weiterentwicklung voranzutreiben. Wenn Festivals wie das „OMR-Festival“ mit 70.000 Besuchern ihre Veranstaltungen in enger Zusammenarbeit mit Kommunen und Locations nachhaltiger ausrichten und ihren Einfluss positiv nutzen, dann werden sich die Destinationen und Locations in Zukunft entsprechend anpassen und nachhaltige Optionen unterstützen.

Fazit: Es gibt eine Vielzahl von Handreichungen, wie Kunden nachhaltige Fußabdrücke in Destinationen und Locations hinterlassen können. Das Angebot für nachhaltige Konzeptionen ist groß. So wie in Frankfurt. Dass das nicht immer entscheidend ist fürs Vorankommen von CSR, weiß auch Jutta Heinrich. Jutta Heinrich vom Frankfurt Convention Bureau hat unlängst in einem Event Partner-Interview ihr Commitment zu nachhaltigen Themen unterstrichen. Ehrensache. Im Markt sind jedoch andere Themen in der Prioritätenliste meist höher angesiedelt….

„Anders als bei den großen Verbandskongressen werden Nachhaltigkeitsaspekte für kleinere Veranstaltungen häufig erst in der direkten Kommunikation mit dem Hotel oder der Location relevant. Viele Firmen haben eigene Richtlinien in Bezug auf Nachhaltigkeit, die bei der Planung von Meetings und Events berücksichtig werden müssen. Wenn uns eine Anfrage erreicht, sind jedoch zunächst die Kapazität und andere Anforderungen wichtiger. Im Vergleich zu ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit wird Barrierefreiheit bisher nur in seltenen Fällen bei uns und unseren Partnern angefragt. Oft nur dann, wenn die Veranstaltung explizit für eine Zielgruppe mit Handicap gedacht ist. Uns ist sehr wichtig, dass Nachhaltigkeit ganzheitlich angegangen wird, weshalb wir bei der Konzeption unseres neuen IMEX-Stands u.a. auch die Barrierefreiheit berücksichtigt haben.“

Autor: Hans Jürgen Heinrich

Bildquelle: AdobeStock


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