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Abgesang oder Gloria - die letzte Messe für die Messe?

Geschrieben am 19. Februar 2019.
Veröffentlicht in Allgemein.

Mercedes Benz auf der IAA2003 zukunftsweisend mit LED Fassade Foto Daimler AGMercedes Benz auf der IAA 2003 - zukunftsweisend mit LED Fassade - Foto: Daimler AGIAA geschrumpft, Photokina ausgesetzt, CeBIT abgesagt, … Die Schlagzeilen sind nicht gerade positiv, was das Messewesen betrifft. Und schaut man auf andere Märkte, sieht es noch düsterer aus. Müssen wir jetzt also, bevor noch die Digitalisierung voll greift, schon in den Abgesang der  wirtschaftlich bedeutendsten Zunft in der Live-Kommunikation anstimmen?

So Dicke wird es erst mal wohl nicht kommen. Unsere Konjunkturmaschine Messe schnurrt noch eifrig. Denn angesichts der zahlreichen Fachmessen, von denen nur oft die Fachwelt und die Messebauer gehört haben wie Wire oder Tube , werden als wichtiger Markplatz erhalten bleiben.

Denn so schnell wird es keine alternativen Vertriebsstrukturen und Sales-Modelle geben. Ein Pop-up Store für Spezialventile oder eine Roadshow für Pipes? So lange die Community noch befindet, dass eine Messe relevant fürs Geschäft ist, wird sie überleben, siehe Hannover Messe. Die Frage ist nur in welcher Form?

Noch ist kein Gesetz in Sicht, weder national noch EU-weit oder gar in Kalifornien, das Messen künftig wegen des CO2-Fußabdrucks oder der Schadstoffbilanz einschränkt oder gar rigoros untersagt. Wir brauchen also noch keine Lungenärzte fürs Schönrechnen. Aber um dem vorzubeugen, werden wir die Frage ernsthaft beantworten müssen, ob der materielle Aufwand aller eingesetzten Ressourcen das Ergebnis rechtfertigt. Diese Frage beantworten im Augenblick nur die Controller mit Blick aufs Budget.

Doch die ernsthafte Frage nach der Ökobilanz ist berechtigt. Der Extremfall ist immer noch die IAA, wenn nach der Messe die Schredder die Stände fressen und das hochwertigste Material einfach vernichten. Das macht keinen  Sinn mehr. Es braucht mehr Kommunikation und weniger Material.

Material ließe sich natürlich auch durch den Einsatz wiederverwendbarer Module und mehr Systembau schon einsparen. Aber ist die Kommunikationsmöglichkeit von Flächen und Formen nicht begrenzt? Was, wenn die Stände zukünftig nur noch aus LED-Elementen, die einfach neu bespielt und wie LEGO unendlich kombiniert werden können? Die Medialisierung ermöglicht auf jeden Fall deutlich mehr Kommunikation, ob passiv fürs Auge oder interaktiv. Ob Herstellung und Betrieb solcher Systeme unterm Strich ressourcenfreundlicher wären, das ist ein Fall für die Experten.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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