Viele Menschen fühlten und fühlen sich in autokratischen Wirtschafts- oder Politiksystemen äußerst wohl. Doch die Zeiten ändern sich. Spätestens die Generationen Y und Z brechen mit dieser paternalistischen Welt. Kein Wunder, dass im Event- und Meetingdesign immer mehr Methoden zum Einsatz kommen, die nicht nur mündige Teilnehmer voraussetzen, sondern ihnen auch einen Spielraum lassen selbst aktiv zu werden. Eine davon ist Co-Creation, doch die kann so viel mehr sein, als nur ein Programmteil eines Events.
Wir leben in einer Zeit des Erlebnis-Schlaraffenlandes. Reize und Input fließen über, ob medial, real oder mixed. Schleichend wurde bereits die Aufmerksamkeitsökonomie abgelöst, denn heute kommt es auf die Bereitschaft an sich auf etwas, wie eine Veranstaltung, einzulassen. Relevanz ist das Schlüsselkriterium. Da reichen längst nicht mehr das Catering auf Sterneniveau oder der Fernsehstar auf der Bühne, um die zu schaffen. Doch so heterogen unsere Gesellschaft ist, so vielfältig sind die Motive, die einen Menschen motivieren dann auch - im Wortsinn - an einem Event „teilzunehmen“.
Deshalb macht Co-Creation schon in der Konzeption von Veranstaltungen oder Veranstaltungsformaten Sinn. Dabei geht es nicht darum, dass alle einmal im Brainstorming Eventmanager spielen dürfen. Sinn und Zweck ist es, die entscheidenden Motive der Zielgruppen kennenzulernen, erste Ansätze zu entwickeln, zu überprüfen und so wirkliche Relevanz schaffen zu können. In zarten Ansätzen passiert das schon und es liegt an uns, daraus mehr zu machen. Es ist in unserem eigenen Interesse, um auch als Branche in einer sich transformierenden Welt relevant zu bleiben.
Autor: Stephan Schäfer-Mehdi