News & Trends aus der Eventbranche

- Technik -

IoT-Anwendungen im Event-Business

Geschrieben am 03. Juli 2019.
Veröffentlicht in Technik.

Depositphotos Foto von SergeyNivensQuelle: Depositphotos - Foto von SergeyNivensSmarte IoT-Sensoren und -Tracker auf den Markt, die via öffentlichem 0G-Netz von Sigfox funken, können Eventmanager und -Dienstleister bei der Organisation und Sicherung von Großveranstaltungen unterstützen. Sie informieren IoT-basiert (IoT = Internet of Things) über Verbleib und Zustand eingesetzter Betriebsmittel.

Die IoT-basierte Erfassung von Sensor- und Tracking-Daten über eine klassische Mobilfunkverbindung und kommende 5G-Breitbandtechnologie ist teuer und aufgrund des hohen Energiebedarfs der Funkmodule mit äußerst engmaschigen und damit aufwendigen Ladezyklen verbunden. Ganz im Gegensatz dazu positioniert sich das neue 0G-Netz von Sigfox, das nach Unternehmensangaben auf schmalbandige und damit energieeffiziente Übertragungen ausgelegt ist und lange ohne Batteriewechsel auskommt. Auch sind die Nachrichten, die über das neue Netz transportier werden  können mit 12 Byte klein, was wiederum Energie spart. 12 Byte und bis zu 140 Nachrichten pro Tag sind für Sigfox allerdings ausreichend, um eine aktuelle Position sowie Mess- oder Zustandswerte zu übermitteln. Dafür können Sigfox-Devices mit einer Batterieladung größtenteils über Jahre hinweg wartungsfrei betrieben werden, heißt es weiter.

Obwohl das Versenden solcher kleinen Nachrichten über das neue öffentliche 0G-Netz nur sehr wenig Energie benötigt, hat das Signal in dicht besiedelten Regionen und Großstädten eine Reichweite von drei bis fünf Kilometern. Über Land soll es sogar Strecken von bis zu 50 Kilometern überbrücken können – über See wurden sogar schon Reichweiten von 500 bis 1000 Kilometern gemessen, sod ass bei vollen Netzausbau selbst in den entlegensten Ecken eine Netzabdeckung erwarten werden kann. Hierfür werde das neue 0G-Netz derzeit weltweit ausgebaut und sei bereits in 60 Ländern verfügbar, teilt Sigfox mit. In Deutschland hat das Netz nach Unternehmensangaben binnen zweieinhalb Jahren bereits eine Abdeckung von 85 Prozent der Gesamtfläche für den Outdoor-Empfang erreicht. Geeignete Voraussetzungen, um das gesamte Event-Equipment mit IoT-Sensoren und -Trackern zu versehen, und ihren Verbleib oder Zustand überall auf der Welt ohne eigene Kommunikationsinfrastruktur in einer zentralen Cloud erfassen und managen zu können.

Tracking Dashboard Foto SigfoxTracking Dashboard - Foto: SigfoxDass sich das 0G-Netz auch im Rahmen von Großevents sinnvoll einsetzen lässt, hat Sigfox im März bei den Special Olympics World Games 2019 in Abu Dhabi demonstriert. Hier kamen zum Schutz von rund 10.000 Athleten und Delegierten scheckkartengroße 0G-Netz-Tracker zum Einsatz. Da es in den vergangenen Jahren immer wieder mal Probleme mit Teilnehmern entstanden waren, die sich verirrt hatten und Hilfe benötigten, entwickelte Sigfox in Zusammenarbeit mit iWire Connect und Lite-On eine Tracking-Lösung, die die 0G-Netz-Konnektivität mit WLAN-Ortung kombiniert. Mit dem Einverständnis der Athleten und Delegierten konnten diese über den Zeitraum der Veranstaltung im Olympiadorf über das 0G-Netz geortet werden oder per Knopfdruck aktiv eine Alarmmeldung samt aktueller Positionsangabe versenden. Mit einer für diesen Event kosteneffizient ausgelegten schlanken Batterielaufzeit von bis zu vier Monaten sorgten die Tracker während der einwöchigen Veranstaltung für wartungsfreie Konnektivität. Die 10.000 Tracker wurden speziell für diesen Event gefertigt und in weniger als drei Monaten einsatzbereit geliefert. Mit Hilfe des Trackers, den die Athleten in einem Badge mit sich führten, konnten beispielsweise vier von fünf vermissten Personen innerhalb von 20 Minuten gefunden werden. Der fünfte Athlet wurde hingegen erst nach 24 Stunden gefunden, da er sein Badge im Hotel liegengelassen hatte.

Neben Personentrackern gibt es für das neue 0G-Netz auch Tracker mit deutlich längerer Batterielebensdauer, die über viele Jahre hinweg halten. Sie können an Paletten und Equipment-Behälter oder auch direkt am oder im Equipment positioniert werden, um jederzeit zu sehen, ob es gerade eingesetzt, transportiert oder gelagert wird. Ist im Tracker zusätzliche Sensorik für Schock und Vibration integriert, kann man den Zeitpunkt und Ort einer potenziellen Beschädigung erfassen. An Zäunen angebracht können sie erkennen, ob jemand am Zaun rüttelt oder versucht, ihn zu übersteigen. Über Temperatur- und Luftfeuchtesensoren lässt sich zudem das Klima konstant messen. Im Catering-Bereich sorgen adaptive Ultraschall-Sensoren für den automatisierten Nachschub von Mehrwegfässern, da sie den Füllstand dieser sogenannten Kegs alle zehn Minuten in eine Cloud melden können. Optische Sensoren können zudem über den Füllstand von Behältern informieren.

Die Technologie, die in diesen aktuell verfügbaren Lösungen verbaut ist, ist zudem erst der Anfang neuer 0G-Netz basierter IoT-Lösungen. Sie sollen dazu befähigt sein, Dinge anzubinden, die bislang nicht anbindbar waren, da zu kosten- oder energieintensiv. Die aktuelle Technologie sei zwar mit etwa zwei Euro Herstellungskosten für die Funkmodule schon günstig; noch voraussichtlich dieses Jahr werde aber auch noch eine neue, nochmals deutlich kostengünstigere Modultechnik für ein Zehntel des Preises in den Markt eingeführt, heitß es bei Sigfox. Diese so genannten 20-Cent-Module sind für Einmal-Verbindungen ausgelegt und versenden somit nur ein einziges Mal eine Nachricht über das 0G-Netz in die IoT-Cloud, zum Beispiel, wenn ein Gehäuse, ein Verschluss oder eine Verpackung erstmals geöffnet wird. Diese Technologie eignet sich beispielsweise auch für die Detektion von Gully-Deckel-Öffnungen wie ein Siegelbruch, was für Großveranstaltungen mit hoher Sicherheitsstufe von Interesse sein dürfte. In einem weiteren Entwicklungsschritt, der wiederum eine Dezimalstelle günstiger werden soll und für den Sigfox noch passend OEM-Partner sucht, die diese Entwicklung mit finanzieren, könnten dann sogar Tags für Eventarmbänder und Equipment verfügbar werden, die gar keine Energie mehr brauchen. Sie würden ähnlich wie RFID-Tags funktionieren, dann aber über Kilometer hinweg und überall auf der Welt abgefragt werden könnten – ohne eigene Leser-Infrastruktur. Dem 0G-Netz kann vor diesem Hintergrund insbesondere für die gesamte IoT-gestützte Materiallogistik und Asset-Überwachung auf und zwischen Events eine große Bedeutung beigemessen werden.

Sigfox ist ein Telekommunikationsunternehmen, das ein eigenes globales Funknetzwerk aufbaut und weltweite Funkkonnektivität für das IoT anbieten will. Sigfox wurde 2009 in Frankreich gegründet.

Quelle: www.mediaboard.one


Copyright eventcompanies.de 2019
Gehe zu Beginn der Webseite
Gehe zu Beginn der Webseite
© by eventcompanies.de