Einraum-Lösungen für Kongressformate am Tag und festlichem Dinner am Abend sind Standard. Manchmal ist es eine Frage des Budgets, weil man keine zweite Location anmieten kann oder man will den Teilnehmern keinen Transfer zumuten. Oft ist dann auch noch die Location so ausgelastet, dass Auf- und Umbauzeiten zwangsweise knapp werden. Je größer die Gästezahl, umso erfolgskritischer wird der Faktor Zeit. Hier sind Kreativität und perfekte Logistik gefragt.
Händlertagung in Budapest. Den Pitch hatten wir gewonnen, weil wir als einzige eine plausible Einraumlösung vorschlagen konnten mit einem 70 Meter langen Catwalk, auf dem die neuen Fahrzeuge dynamisch fahren konnten. Alle anderen hatten den Raum getrennt und es blieb nur eine kleine Bühne übrig. In den drei Stunden zum Umbau musste aber die Hälfte des Catwalks abgebaut und die schon voreingedeckten Tische, die im Set der Fahrzeuginszenierung versteckt waren, zurechtgerückt werden. Da wurde die Quadratur des Kreises gemeistert, weil die Raumidee, die Bühnenbauer und die Logistik des Caterings wie ein gut eingespieltes Orchester funktionierten. Dabei hatten alle beteiligten Partner noch nie miteinander gearbeitet. Durch die gute Planung war das Risiko überschaubar, und ein transparenter und respektvoller Umgang im Gesamtteam machte die Lösung möglich. Aber ein Minimum an Umbauzeit und ein Maximum an erfahrenem Personal sind zwingend notwendig. Denn Physik lässt nicht austricksen, Zeit nicht dehnen.
2.500 Gäste und drei Stunden Umbauzeit auf ein Dinner, das war sportlich bei einer großenVogelei so eine Art Picknickkorb 2.0. Oder eher eine Blackbox. Es heiß „The Folding Dinner“ und ist ein wertiger Karton, in dem alles schon gepackt ist, was eine festliche Tafel ausmacht.
Wenn also eigentlich alles unmöglich scheint, dann muss noch mehr Kreativität ran. Aber was kann man Gästen zumuten? Ein gepackter Picknickkorb mit wertigem Inhalt für eine Gala, warum eigentlich nicht. Im Prinzip ist Dinnic vonein Video. Die Gäste waren während des Umbaus Zuschauer. Was sonst im Off versteckt wird, fand inszeniert im On statt.
Was als Problemlösung für einen Kunden und sein konkretes Projekt entwickelt wurde, wird zum Produkt. Erstens ein interessantes Businessmodell und zweitens tatsächlich ein Zeitsparer. Dazu gibt esGenussBox“ von Frank Schwarz Gastro Group FSGG. In den Karton passen jeweils 40 bis 60 Bissen. Eigentlich werden die nur im Großraum Rhein-Ruhr ausgeliefert, sozusagen als Lieferando-Partyservice. Der Kunde kann sich vorher online seine Auswahl zusammenstellen. In Kombination mit der Dinnic-Box für die Hardware eigentlich auch ganz spannend, wenn die kulinarische „Software“ auch gleich aus dem Karton kommt. Von der Vorspeise bis zum Dessert, kann alles aus einer Box kommen.
Auch so ein Ding aus der Box ist die „Guten Appetit!
Autor: Stephan Schäfer-Mehdi