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Pitch - Sportlich oder unfair?

Geschrieben am 20. November 2018.
Veröffentlicht in Agentur.

Depositphotos 30278783 m 2015 2Quelle: Depositphotos - Grafik: lightsourceDer Pitch ist nach wie vor das Alltagstool Nummer Eins, um das passende Konzept für eine Live-Kommunikationsmaßnahme zu finden. Zumindest sind Ausschreibungen der vermeintlich einfachste Weg , da unternehmenseigene Einkaufsregeln eingehalten werden und eine Auswahl an unterschiedlichen Konzepten generiert wird, oft sogar ohne jede Honorierung. Das das nicht immer sinnvoll ist, liegt auf der Hand.

Eigentlich wollte ich mich ja nie zum Thema Pitches äußern. Aber gerade stecke ich in einigen drin und kriege noch mehr von befreundeten Agenturen mit. Jetzt muss es doch mal sein.

Markwirtschaft und Wettbewerb waren und sind die Grundpfeiler unseres Wirtschaftssystems. Das führt dazu, dass irgendwann die Einkaufsabteilungen der Konzerne und Unternehmen eingeführt wurden und alles kontrollieren. Es gilt das Primat des niedrigsten Preises bei gleicher Leistung. Warum eigentlich nicht des fairsten Preises bei guter Leistung? Kreativität, Ideen und Konzepte lassen sich nicht normieren und damit kaum vergleichen. Trotzdem machen alle dieses Spiel mit. Es gibt kaum einen Ausweg.
 
Wenn man, wie in der Werbung, den richtigen Partner für die nächsten Jahre und ermitteln will, dann macht ein Pitch durchaus Sinn. Voraussetzung sollte ein vorhergegangenes Screening sein, in dem die grundsätzlichen Parameter einer Zusammenarbeit geklärt wurden. Dazu gehört neben Kompetenzen und Preisen unbedingt der Chemie-Test.
 
Dann sollte es auch nur um einzelnes Projekt gehen, außer es hat eine außergewöhnliche strategische Bedeutung wie ein großes rundes Jubiläum. Ansonsten macht es Sinn  wirkliche Rahmenverträge über mehrere Jahre zu schließen. „Wirklich“ bedeutet, dann nicht doch noch um jedes Projekt pitchen zu müssen, sondern dass beide Seiten Planungssicherheit haben. Drei Jahresauftakttagungen hintereinander zu vergeben macht durchaus Sinn, Printanzeigen werden ja auch nicht einzeln vergeben. Denn ab der zweiten Veranstaltung haben alle Beteiligten ihre Lernphase hinsichtlich Zusammenarbeit und Spezifika des Auftraggebers erst konsolidiert.
 
Natürlich sollte es auch für beide Seiten eine faire Ausstiegsmöglichkeit geben, wenn sich die Partnerschaft als nicht tragfähig erweist. Das erste Projekt ist der beste Reality-Check und spätestens ab dann kann es der Beginn einer wunderbaren Geschäftsbeziehung mit außergewöhnlich guten Ergebnissen werden.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi

 


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