Wir sind wie ein Junkie immer auf der Suche nach neuen Inszenierungsmöglichkeiten in der Live-Kommunikation. Die Kundenansprüche und der Pitchwahn treiben Agenturen dazu eine Innovation nach der anderen rauszuhauen. Dabei tummeln wir uns für die Inspirationen auf allen möglichen Feldern. Kein Wunder, dass Design Thinking zum Programmpunkt vieler Tagungen und Meetings wurde.
Schon seit dem Beginn des neuen Millenniums geistert die Methode durch die Unternehmen. Sie wurde vor allem durch die Innovationsagentur Ideo konzipiert und durchdrang langsam aber stetig die Wirtschaft und den Markt. Inzwischen wird sie oft mit missionarischem Eifer verbreitet. Dass der Ansatz bei den Unternehmen so beliebt ist, verwundert nicht. Denn schon mit den sogenannten Kreativitätstechniken schien man kein Risiko einzugehen und auf jeden Fall erfolgreiche Lösungen zu konstruieren.
Das widerspricht natürlich allen Definitionen der Kreativität und künstlerischen Prozessen, die auf das unwägbare Unterbewusste setzen. Doch warum sollten Unternehmen daran ein Interesse haben, wenn es tatsächlich oder vermeintlich effizientere Möglichkeiten gibt, zu einem erwünschten Ergebnis zu kommen. Demnächst werden die Innovativprozesse eh durch Algorithmen ersetzt.
Um auf Design Thinking zurückzukommen, sicherlich kann es sinnvoll sein Produkte und Dienstleistungen so oder ähnlich zu entwickeln. Ob aber eine Werbekampagne oder ein Event systematisch so entstehen sollte? Auf diese Frage gehe ich im nächsten Beitrag ein.
Autor: Stephan Schäfer-Mehdi