Meeting-Design, Co-Creation und Digitalisierung sind die Buzzwörter, wenn es um die Inszenierung von Tagungen geht, die keinen überwiegenden Feier- sondern einen Arbeitscharakter haben. Doch in der Realität findet Frontalbeschallung statt.
Natürlich ist es aus verschiedenen Gründen viel einfacher, wenn es um die Didaktik einer Tagung geht, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen von einer Bühne herab zu informieren. Der Raum- und Zeitbedarf lässt sich eingrenzen und auch die Inhalte lassen sich einfach aufbereiten. Aber man sollte zwischen Planen und Designen unterscheiden. Beim Planen geht es um Organisation und Zeitmanagement, aber das kann noch so perfekt sein, es gibt keine Garantie, dass die Ziele erreicht und Inhalte gut vermittelt werden. Und das liegt nicht nur an der Performance der Protagonisten.
Einige Methoden sind seit vielen Jahren praxiserprobt und inzwischen recht bekannt: Open Space, Barcamp, Worldcafé oder Fishbowl. Sie eignen sich gut, Teilnehmer aktiv einzubeziehen und an konkreten Frage- oder Aufgabenstellungen zu arbeiten. Außerdem stehen sie alle für Begegnungen auf Augenhöhe und eine weitgehende Hierarchiefreiheit –was dafür sorgt, dass die Hemmschwelle, sich einzubringen, sehr niedrig ist. Allerdings ist es gerade diese Hierarchiefreiheit, die der Anwendung im Wege steht. Zu oft wird, von oben herab, geurteilt, dass die Teilnehmer das nicht wollen oder nicht können. Dann doch lieber große Show, Applaus und nachher ein paar Drinks.
Autor: Stephan Schäfer-Mehdi