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Die berühmtesten Eventmanager

Geschrieben am 30. April 2019.
Veröffentlicht in Allgemein.

Der Tod von Vatel 2Der Tod von VatelWir wissen nicht, wer damals Cäsars Inszenierungen im Circus Maximus konzipierte. Sicher war es nicht Gaius Obtus, aus Asterix und Obelix. Aber einige Meister ihres Faches erreichten traurige, toxische oder großartige Berühmtheit.

Über Charles-Fréderic Vatel, meist François Vatel genannt, (* 1631 in Paris; † 24. April 1671 in Chantilly) schrieb ich schon. Er war der Haushofmeister und Koch des Prinzen von Condé auf Schloss Chantilly. Als der „Star“ der französischen Prunk- und Prachtküche dieser Zeit arbeitete er auch für Fouquet, den damals reichsten Mann Frankreichs. Das Eröffnungsfestmahl am 17. August 1661 auf Schloss Vaux-le-Vicomte, diente wegen seines Protzes als Vorwand zur Entlassung und Verhaftung Fouquets. Einer der Programmpunkte war die Uraufführung von Molières Stück „Die Lästigen“. Das Tragische zog sich durch Vatels Leben, denn für Fouquet endete dieser Event mit einem privaten Fiasko und einem Bankrott samt Inhaftierung. Und der spätere Selbstmord Vatels, angeblich wegen einer verspäteten Fischlieferung, schrieb nicht nur Event- und Catering-Geschichte. Verfilmt wurde die Story mit Gérard Depardieu und Uma Thurman in den Hauptrollen im Jahr 2000.

Ein anderer historischer Eventmanager war der Architekt Albert Speer Senior. Sein oberster Auftraggeber war Adolf Hitler. Nicht nur die größenwahnsinnigen Architekturprojekte entsprangen Speers Geist, sondern auch die Erfindung des „Lichtdomes“. Die Raumwirkung von Strahlern hatte Hitlers späterer Bauminister erstmals 1933 bei der Maifeier auf dem Tempelhofer Feld in Berlin getestet. Für die Parteitage 1934 und 1936 wurde die Inszenierung größer und größer. Zum Reichsparteitag in Nürnberg 1937 orderte Speer dann 130 Flakscheinwerfer, die gewaltig senkrecht in den Himmel strahlten. Doch die totalitäre Ästhetik überwältige nicht jeden. Für den französischen Diplomat François-Poncet verwiesen die Luftabwehrscheinwerfer auf den kommenden Krieg. Es dauerte bis zur Millenniumsfeier 1999/2000, bis sich schließlich der 2012 verstorbene Lichtdesigner Gert Hof an der Siegessäule traute, mit einem ähnlichen Effekt zu arbeiten, was zu berechtigten Kontroversen führte. Die Nazis verstanden das Inszenierungsgeschäft, samt der hochprofessionellen Dokumentation ihrer Events durch eine Leni Riefenstahl. Nur darf man bei deren gesteuerten Ästhetisierung niemals vergessen, über der Wirkung wabert eine Wolke ZyklonB.

Swarovski AussenbereichDer Riese in den Swarovski Kristallwelten Foto: Swarovski Kristallwelten, Fotograf: Werner ElmerDer Österreichische Künstler und Impresario André Heller ist ein Gegenentwurf. Streitbar und umstritten ist er. Doch Heller ist im deutschsprachigen Raum vielleicht der einzige wirkliche Star unter den Eventlern, denn er war auch für Corporate Events, wie dem Festakt zu 100 Jahre RWE verantwortlich. Beeindruckend ist seine Kategorie übergreifende Kreativität, die vom Live-Format des Zirkus Roncalli zu Kommunikation im Raum mit Swarovskis Kristallwelten reicht. Er behauptet sehr glaubhaft, sich für Budgets nicht zu interessieren. Vielleicht war das auch der Grund, warum die von ihm inszenierte Eröffnungsfeier der Fifa-WM 2006 in Deutschland zwar geprobt, aber nie aufgeführt wurde. Vorgeschoben wurde damals der Rasen, für die Einstellung des Projektes. Ich hätte sie gerne gesehen.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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