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Auf die Jury kommt es an

Geschrieben am 23. August 2019.
Veröffentlicht in Allgemein.

Depositphotos Fragezeichen AndreyPopovQuelle: Depositphotos - Urheberrecht: AndreyPopovVon einer Award-Jury hängt zwar nicht das Leben ab, anders als von den Grand Juries in den Strafprozessen der USA, trotzdem lohnt  es sich für eine erfolgreiche Awardeinreichung der Jury und ihren Mitgliedern eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken.

Es gibt eine große Zahl von Awards für Live-Kommunikation, besonders wenn man Kommunikation im Raum hinzurechnet. Denn dann kommen auch noch unzählige Architektur- und Designpreise ins Visier. Wie schon an früherer Stelle gesagt, die Wettbewerbe haben sich längst auch zu einem Businessmodell entwickelt.

Der Aufwand für eine Einreichung ist hoch, darum lohnt der Blick auf die Juryzusammensetzung, um hier zu optimieren. Gerade Kommunikationswettbewerbe, bei denen Events und Messeauftritte nur eine Unterkategorie sind und überwiegend Werber und Marketingspezialisten die Juroren ausmachen – wie dem Golden Award of Montreux oder Galaxy – sollten die Einreichungen extrem prägnant sein: eine klare Idee, die sich in einem Bild oder klaren kurzen Worten erklären lässt, hat eher Chancen, als die ausgeklügelte aber erklärungsbedürftige Tagungsdramaturgie. Außerdem hilft es, wenn hinter dem Auftraggeber eine global bekannte und möglichst begehrte Marke steckt. Auch diese Wettbewerbe sind fürs Kreativranking des Blachreports relevant und die Einreichungsgebühren moderat, da keine aufwändige Gala mitfinanziert werden muss.

Eine Sonderrolle hat der US-amerikanische Gala-Award mit seinen für Deutsche äußerst heterogenen Kategorien, wie „Best Wedding“ oder „Best Decoration“. Aber auch er zählt fürs Ranking. Spötter behaupten, man könne nur gewinnen, wenn man als Agentur Vok Dams heiße. Dabei sind die Einreichungen absolut anonym. Allerdings fallen die wenigen Europäischen Einreichungen auf. Auch hier gilt, dass eine weltbekannte Marke, für die der Event stattfand, hilfreich ist. Die Jury setzt sich auch hauptsächlich US-amerikanischen Event-Spezialisten zusammen, daher haben es – rein empirisch betrachtet – deren Einreichungen offensichtlich leichter eine Trophäe bei der Gala zu ergattern.

Aber man sollte nicht so weit gehen die Juroren zu stalken oder gar beeinflussen zu wollen. Beides habe ich hin und wieder erlebt, auch als ADC-Juror. Wer den Preis nicht mit fairen Mitteln gewinnt, der hat ihn auch nicht verdient. Schließlich hängt in unserer Branche nicht so viel davon ab, wie zum Beispiel bei den Werbern, wo ein ADC-Nagel oder Cannes-Lion weite Karrieresprünge ermöglichen. Und wie schon am Anfang geschrieben, von unseren Branchenjury hängt kein Menschenleben ab.

Immer häufiger finden Jurysitzungen, zumindest bei der Erstellung der Shortlist, virtuell statt, wie erstmalig beim BrandEx-Award. Ob das zu weniger Beeinflussung und zu mehr Objektivität führt, wird sich zeigen, wenn aus der Longlist von 91 Einreichungen die Preisträger bestimmt werden.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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