Der Personalmangel bleibt ein Dauerthema, Nachhaltigkeit wird stärker nachgefragt und Budgetkürzen und Kostensteigerungen sorgen für Probleme. Dennoch: Die Ergebnisse des aktuellen Meeting- & Eventbarometer senden viele positive Signale in die Branche. Die Aussichten für das Jahr 2023 und 2024 sind demnach so gut, dass die Anbieter eine positive Umsatzentwicklung mit Steigerungen von etwa 20 Prozent erwarten.

Corona hat gezeigt, dass Live-Meetings als starke Transfer-Hubs unverzichtbar sind und zwar In einer Form, wie das Online-Events niemals erreichen können. Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB formuliert das so: „Menschen, die im beruflichen Kontext zusammenkommen, sorgen für Wissenstransfer, bilden Netzwerke und liefern so die Plattformen, auf denen Antworten für die großen Fragen unserer Zeit entwickelt werden. Insbesondere in einer Ära multipler, globaler Herausforderungen können sie die notwendigen Transformationsprozesse unterstützen und dem konstruktiven Dialog auf vielfältigen Ebenen und in variablen Formaten eine Bühne bieten."

Geschäftsreisen nach Deutschland mit neuem Boom

Die Zahl der internationalen Geschäftsreisen nach Deutschland hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr von fünf auf elf Millionen mehr als verdoppelt. Das Business Travel-Segment erzielt nach zwei rückläufigen Jahren wieder Wachstum und erreicht fast 70 Prozent des Rekordniveaus aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Deutschland kann seine Position als Geschäftsreiseziel Nummer 1 der Europäer mit 9,2 Millionen Geschäftsreisen weiter ausbauen.

60 Prozent der Business Trips aus Europa nach Deutschland waren 2022 promotable Geschäftsreisen. Aus den Quellregionen in Übersee lag der Anteil bei 67 Prozent. „Die Entwicklung dieses Marktsegmentes ist für uns außerordentlich wichtig, denn der Anteil der Geschäftsreisen am deutschen Incoming-Tourismus aus Europa liegt mit 20 Prozent fast doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt (elf Prozent). Bei den Reisen aus Übersee erreichen die Business Traveller sogar einen Anteil von 33 Prozent. Um auch in Zukunft an der Erholung zu partizipieren, müssen wir uns kontinuierlich auf die sich verändernden Anforderungen des Marktes im Zuge der ökologischen Transformation einstellen“, erläutert Petra Hedorfer, die Vorsitzende des Vorstandes der DZT.

Besonders Tagungshotels haben Personalsorgen

Auf Veranstalterseite gehen 81 Prozent von einer guten bis sehr guten Buchungslage in den kommenden Monaten für das MICE-Segment aus.
Die Anbieter nennen neben Energieversorgung und inflationsbedingten Preissteigerungen auch Veränderungen bei der Gebäude-Bewirtschaftung und größeren Preisdruck durch die Nachfrageseite als besondere Herausforderungen. Die Veranstalter wiederum sorgen sich um höhere Kosten, die mit Budgetkürzungen einher gehen. Der Personalmangel steigt weiter an und dies ganz besonders in Tagungshotels. Auch die Veranstaltungszentren sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V, betrachtet die anhaltend kritische Lage am Personalmarkt aus einem besonderen Blickwinkel: „Die Auseinandersetzung mit Themen der Diversität und Gleichberechtigung sind wichtige Lösungsansätze für den Fachkräftebedarf und wirken als positive Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen!“

Autor: Hans Jürgen Heinrich