Die im vergangenen November von der Bundesregierung beschlossene Verlängerung des Kurzarbeitergeldes bis 31. März 2022 sowie die angekündigte Erstattung von lediglich 50 Prozent der Sozialbeiträge wird in der Veranstaltungsbranche zu einer weiteren Entlassungswelle von Arbeitnehmern und einer weiteren Abwanderung von Fachkräften führen. Das teilt das Forum Veranstaltungswirtschaft, die Allianz von sechs Wirtschaftsverbänden der Branche, mit.
„Unsere Branche ist wirtschaftlich am härtesten von den Eindämmungsmaßnahmen betroffen“, sagt Marcus Pohl, erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen DienstleisterInnen in der Veranstaltungswirtschaft (isdv), die dem Forum Veranstaltungswirtschaft angeschlossen ist. „Mangels jeglicher Möglichkeit einer Einnahmeerzielung und den daraus resultierenden Umsatzrückgängen von nach wie vor über 80 Prozent ist den Unternehmen aus eigener Kraft die weitere Finanzierung von Gehältern nicht mehr möglich.“
Da die Perspektive eines einschränkungslosen Neustarts fehle, bliebe der Wirtschaftszweig weiterhin auf staatliche Hilfsmaßnahmen angewiesen. „Die weitere Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie die Übernahme von 100 Prozent der bei Kurzarbeit anfallenden Sozialkosten ist aktuell die von allen Unternehmen vordringlich geforderte Maßnahme“, ergänzt Jens Michow, Präsident vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV).
„Unser neuer Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat 2020 als Bundesvorsitzender der Grünen einen Zehn-Punkte-Plan zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft veröffentlicht“, berichtet Timo Feuerbach, Geschäftsführer des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren (EVVC). „Darin werden zahlreiche Maßnahmen gefordert, die auch das Forum Veranstaltungswirtschaft schon seit langem einfordert. Als Bundesminister hat Habeck nun die Möglichkeit, seine damaligen Forderungen umzusetzen.“
Zum Forum Veranstaltungswirtschaft zählen der BDKV (Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft), der EVVC (Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren), der FAMA (Fachverband Messen und Ausstellungen), die ISDV (Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft), der Livekomm (Verband der Musikspielstätten in Deutschland) und der VPLT (Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik).
Quelle: www.blachreport.de
Abbildung: Logo (Illustration: Forum Veranstaltungswirtschaft)