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Moderation ist erstmal keine Kunst

Geschrieben am 04. Februar 2020.
Veröffentlicht in Allgemein.

Depositphotos antbAber sie ist ein Handwerk, dass man lernen kann. Wir wissen alle ganz schnell, was einen schlechten Moderator oder Moderatorin ausmacht. Schlecht vorbereitet oder divenhaft, unkonzentriert oder anderen die Schau stehlend. Betrachten wir es aber mal positiv.

Judith Rakers hat ihren Vertrag für die Moderation des Semper-Opernballs nach der bereits erfolgten Verleihung des St. Georgs Orden an den ägyptischen Diktator Al-Sisi durch Ballchef Prof. Hans-Joachim Frey gekündigt, weil sie dies hätte mitmoderieren müssen.

Judith Rakers ist ein gutes Beispiel hoher Professionalität. Dazu gehört es auch Haltung zu zeigen. Wer aus diesen oder ähnlichen Gründen mit einem Projekt hadert, sollte das klar äußern und dann auch die Konsequenzen ziehen. Chapeau, Frau Rakers.

Die Tageschschausprecherin ist ein Beispiel einer sehr disziplinierten Moderatorin, die nicht nur Kamera kann, sondern auch Corporate-Themen. Dabei nimmt sie sich so zurück, dass sie präsent bleibt, aber andere Protagonisten auf der Bühne eine gute Figur neben ihr machen können. Für Live-Moderationen profitiert sie von einer professionellen Ausbildung für die Kamera, wozu neben Körpersprache auch das ausgebildete exzellente Sprechen gehört.

Vorbei sind die Zeiten, wo sich CEOs gerne mit der Prominenz eines Thomas Gottschalks schmückten oder MTV- und Viva-Stars- und Sternchen kaum einen geraden Satz herausbringen konnten. Die Branche und die Ansprüche haben sich professionalisiert. Da ist zwar – um es mit Loriot zu sagen - weniger „Lametta“, aber mehr Seriosität.

Bei der Auswahl eines Moderators oder einer Moderatorin kommt es immer auf die Aufgabe an. Erfahrung im Eventformat, am besten auch in der entsprechenden Branche und mit der Zielgruppe, sollten eine zentrale Rolle spielen. Dann prüfe man oder frau das handwerkliche Können. Deutliche Aussprache, spontane verbale Schlagfertigkeit, Körperspannung und Konzentration. Reicht die Präsenz für ein großes Livepublikum und auch über einen ganzen Tag, zum Beispiel bei einer Tagung. Dazu kommen die intellektuellen Fähigkeiten, sich in ein fachfremdes Metier einzuarbeiten, dass man glaubwürdig herüberkommt.

Aber vielleicht sollte ich es - frei nach Kurt Tucholsky - mal mit „Ratschläge für einen schlechten Moderator“ versuchen.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi
Bildquelle: Depositphotos -  Copyright: antb


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